Dienstag, 28. Februar 2012

Stevia - Das Süßkraut aus Südamerika


300 mal süßer als Zucker, so gut wie keine Kalorien, verursacht kein Karies.

Hört sich traumhaft an? Zu schön, um wahr zu sein? Das gibt es wirklich! Das Wunderkraut nennt sich Stevia und kommt aus Südamerika.

Den ersten Kontakt mit Stevia hatte ich ca. 2007. Zu dieser Zeit durfte das in Pulver- oder Tablettenform hergestellte Süßkraut nur in Reformhäusern und nur unter dem "Decknamen" Badezusatz verkauft werden. Lange sträubte sich die EU vor der Einführung der Pflanze als Lebensmittel, die in Südamerika seit tausenden Jahren als Süßmittel eingesetzt wird. Gene soll sie verändern. Unfruchtbar machen. Nunja, für mich sehen Südamerikaner weder genetisch verändert aus, noch scheint die Bevölkerung unter der Nutzung von Stevia gelitten zu haben.

Ich schätze, dass die Zuckerindustrie auch lange gegen die Einführung von Stevia war. Schließlich ist das Kraut eine harte Konkurrenz, denn wer wünscht sich das nicht: Naschen ohne Reue und schlechtes Gewissen? 

Auch in Asien, vorrangig Japan, ist das Kraut längst fast überall. Und seit Dezember 2011 darf das Pflänzchen nun auch in unseren Nahrungsmitteln zu finden sein!



Meine persönlichen Erfahrungen mit Stevia

Ich hab viel über die Pflanze gelesen und mich durch diverse Foren geschnüffelt, bis ich mich endlich "getraut" habe, mir mal Stevia zu besorgen. Ich ging zum nächsten Bio-Markt bei uns im Dorf, und tatsächlich hatten die ein ganzes Regal mit Steviapülverchen, Tabs und sogar in flüssiger Form. Ich hab mich für die Tabs entschieden und hab damals glaube ich knapp 7€ bezahlt... ich war erstmal schockiert über den Preis, schließlich bekomme ich einen Süßstoffspender in jedem Supermarkt für unter 1€.

Der Nachteil am "herkömmlichen" Süßstoff ist natürlich, dass er extrem den Heißhunger fördert. Ihr müsst euch das so vorstellen: Ihr trinkt oder esst irgendwas mit Süßstoffen drin. Dem Körper wird signalisiert "Aha! Jetzt kommt was mit Zucker!" und die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin. Insulin wird zur Verdauung von Zucker im Körper benötigt. Kommt jetzt kein "richtiger" Zucker, hat der Körper einen Überschüss an Insulin, den er nicht loswerden kann, weil es ja nichts zum verdauen gibt. Also schreit er förmlich nach mehr Zucker, damit er es wieder loswerden kann. Das führt zu den berühmt-berüchtigten Heißhungerattacken.

Stevia beeinflusst nicht die Produktion von Insulin im Körper, somit ist die Gefahr von solchen Attacken gebannt. Ein weiterer Punkt für das Kraut!



Worauf muss ich achten, wenn ich mir Stevia holen möchte?


Ihr wollt das "Wunderkraut" auch gerne mal ausprobieren?
Wichtig ist, denke ich, dass ihr es euch wirklich in einem Bio- oder Reformhaus holt. Denn auch bei Stevia gibt es mittlerweile "gepanschte" Varianten. Jüngstes Beispiel war ein Tabspender mit Stevia von einer bekannten Discounterkette. Der Spender kostete zwar nur ungefähr 3€, beim Blick auf das Etikett wurde mir aber auch schnell klar, warum: Gerade mal 50% von diesen Tabletten war "reines" Stevia, der Rest irgendein Milchzucker und noch viel mehr Kram, den man eigentlich nicht haben möchte.

Das Pulver sollte möglichst aus 90% oder mehr "Rebaudiosid-A" bestehen. Das ist das reine Stevia. Je mehr Inhaltsstoffe auf der Verpackung mit dabei sind, umso "schlechter" das Stevia.
Gerne kommt es nämlich bei den "gepanschten" Varianten zu einem bitteren oder eigenartigen Nachgeschmack. Reines Stevia hat so gut wie keinen eigenen oder unangenehmen Nachgeschmack und kann sowohl im Kaffee, als auch in Gebäck oder anderen Süßspeisen verwendet werden.

Die Dosierung ist mit der extrem starken Süßkraft am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber man steigt eigentlich schnell dahinter.

Und bitte: bestellt euch kein Billig-Stevia von irgendwelchen dubiosen Internetanbietern. Ihr könnt nie sicher sein, was da alles in das Pulver beigemischt wurde! Finger weg davon. Macht euch die Mühe und lauft zum nächsten Reformhaus in eurer Nähe. Es lohnt sich!





Und jetzt nochmal die Zusammenfassung:

- Stevia, ein Süßkraut aus Südamerika, hat eine 300x höhere Süßkraft als Zucker, enthält kaum Kalorien und fördert keinen Karies

- Seit Dezember 2011 ist das Kraut bei uns zugelassen und darf sich nun offiziell als "Zuckerersatz" betiteln. Vorher wurde es zur Herstellung von Hautkosmetik oder Badezusatz verkauft.

- Stevia gibt es in guten Reform- oder Biohäusern. Achtet darauf, dass ihr möglichst "reines" Stevia kauft!

- Stevia gibt es in Pulver- oder Tablettenform, teilweise sogar flüssig.

- Stevia fördert keinen Heißhunger und wird in Asien schon lange als Zuckerersatz verwendet!





Habt ihr selbst schon Erfahrungen mit Stevia? Oder habt ihr sogar vor, euch das "Wunderpulver" selbst zu besorgen?  






Bis zum nächsten Blogeintrag! ♥ Eure Chessie

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